Bald ist es wieder soweit: Schwalben und Mauersegler kehren aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten in ihre Brutgebiete zurück. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der in Wiesbaden brütenden Paare ständig zurückgegangen. Deshalb möchte der NABU Wiesbaden eine Zählung durchführen. Es ist von großem Interesse zu wissen wo die Vögel noch vorkommen, damit Hilfsmaßnahmen ergriffen werden können. Dabei ist der NABU auf die Hilfe der Wiesbadener Bevölkerung angewiesen, um die Vorkommen aus allen Stadtteilen zu erfassen.
In der Stadt kommen Rauch- und Mehlschwalben, sowie Mauersegler vor. Nachfolgend die „Steckbriefe“:
Erwachsene Rauchschwalben zeichnen sich durch ihr braunrotes Gesicht aus. Jüngere Schwalben sind eher rötlich-beige. Das Gefieder ist glänzend blauschwarz, die Unterseite weiß. Das schwarze Brustband kann man gut sehen. Im Flug erkennt man sie am besten an ihrem tief gegabelten Schwanz mit den langen Spießen. Rauchschwalben bauen ihre Schlammnester an Durchgängen und in Ställen.
Die Mehlschwalbe ist etwas kleiner und kompakter als die Rauchschwalbe. Der kurze Schwanz ist breit gegabelt. Oberseite und Flügel sind schwarz, wobei Kopf und Rücken metallisch blau glänzen. Unterseite und Bürzel leuchten weiß. Die Kehle des Männchens ist rein weiß, die des Weibchens wirkt etwas schmutzig. Mehlschwalben brüten in Kolonien und sind auch außerhalb der Brutzeit in großen Schwärmen anzutreffen. Ihre Nester bauen sie als kunstvoll beinah geschlossene Lehmkugeln an Gebäuden unterm Dach.
Das Gefieder des Mauerseglers ist überwiegend dunkelbraun bis rußschwarz. Einzig die Kehle ist weiß, was man im Flug allerdings schwer erkennen kann. Häufig erkennt man ihn an seinen schmalen, sichelförmigen Flügeln und dem langen Gleitflug. Sein Nest baut er vor allem in Hohlräumen an Gebäuden.
Eine Beteiligung an der Aktion ist auch unter den Einschränkungen von Corona gut möglich. Die Beobachter*innen können allein oder zu zweit die Straßen ihres Wohnumfeldes oder sogar Ortsteils zweimal im Monat abgehen und notieren, wann sie die ersten Schwalben oder Mauersegler beobachtet haben und wo Nistplätze sind. Des Weiteren wäre die Zahl der besetzten und unbesetzten Nester, sowie des Bruterfolgs wichtig.
Die gesammelten Daten können an den NABU Wiesbaden gesendet werden.
Die Meldungen senden Sie mit beigefügter Meldekarte via
E-Mail an: nachricht@nabu-wiesbaden.de
schriftlich an: NABU Wiesbaden, Hermann-Brill-Straße 12, 65197 Wiesbaden, oder
telefonisch an: 0611/46 54 52.
Gerne zeichnen wir auch im Einvernehmen mit den Besitzern Gebäude als „Schwalbenfreundliches Haus“ mit Plakette zum Anbringen und Urkunde aus.
Fotos: Carolin Dreesmann, Werner Häuser